Endgeräte an das Installationskabel anschließen – Modular Plug Terminated Link (MPTL)
Wo Anschlussdosen und Patchkabel unerwünscht sind, werden Geräte an das Installationskabel angeschlossen. Modular Plug Terminated Link (MPTL), Direct Attach Cabling (DAC) und End-to-End Link (E2E Link) haben sich in der Praxis bewährt. Dieser und die nächsten beiden Beiträge stellt die drei im Detail vor.
In Lobbys und anspruchsvoll gestalteten Empfangsbereichen sind Anschlussdosen und lose Patchkabel oft ebenso wenig willkommen wie in der Sicherheitstechnik, wo die Geräteanschlüsse vor unbefugtem Zugriff geschützt werden müssen. Auch in der technischen Gebäudeausstattung und der industriellen Automatisierungstechnik werden Komponenten und Geräte gerne direkt an das verlegte Kabel angeschlossen. MPTL, Direct Attach Cabing und E2E Link haben sich neben der klassischen strukturierten Verkabelung mittlerweile als weitere international genormte Linktypen etabliert.
Beim Modular Plug Terminated Link (MPTL) endet das Installationskabel im Verteiler wie gewohnt in einem Verteilfeld. Endgeräte werden jedoch nicht über ein Patchkabel an eine Anschlussdose, sondern über einen Stecker an das Installationskabel angeschlossen. Dadurch kann das Installationskabel beispielsweise in das Schutzgehäuse einer IP-Kamera eingeführt und dann mit einem feldkonfektionierbaren Stecker versehen werden. Die Steckverbindung ist von außen nicht zugänglich und dadurch wirksam vor unbefugtem Zugriff geschützt. Genormt ist der MPTL im internationalen Anwendungsbericht ISO/IEC TR 11801-9910:2020 und in der amerikanischen Norm ANSI/TIA-568.2-D.
Auch zum Anschluss von WLAN Access Points sind MPTLs beliebt. In Treppenhäusern, Tiefgaragen, Wartebereichen, Fluren, Lobbys und Besprechungsräumen werden Anschlussdosen und lose hängende Patchkabel aus gestalterischen Gründen wie auch aus Gründen der Zugriffssicherheit gerne vermieden. Der Access Point wird so montiert, dass er den Kabelauslass verdeckt, das mit einem Stecker versehene Installationskabel wird direkt in den Access Point gesteckt. Abhängig von dessen Gehäusebauform werden besonders kurze Stecker oder Stecker mit gewinkeltem Kabelabgang benötigt. In der Praxis haben sich Stecker bewährt, deren Kabelabgang erst vor Ort festgelegt und auch nachträglich noch geändert werden kann.
Die nächsten beiden Beiträge in der Rubrik „Mal kurz erklärt“ stellen das Direct Attach Cabling (DAC) und den End-to-End Link (E2E Link) vor.
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Dirk Traeger