Glasfaser bis ins Bürogebäude (FTTO)
Eine durchgehende Glasfaserverkabelung bis zum Arbeitsplatz bietet hohe Datenraten und große Leitungslängen. In vielen Projekten kann auf die Etagenverteiler verzichtet werden. Durch Micro-Switches an den Arbeitsplätzen können Endgeräte mit RJ45-Anschluss wie gewohnt angeschlossen werden. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
FTTO steht für Fiber To The Office, auf Deutsch „Glasfaser bis zum Bürogebäude“. Bei diesem Verkabelungskonzept laufen Glasfaserkabel sternförmig von einem zentralen Verteiler zu den Arbeitsplätzen. Der Verteiler muss nicht unbedingt im selben Gebäude stehen. Die maximale Leitungslänge beträgt typischerweise 400 bis 550 m bei Multimodefasern und 10 km bei Singlemodefasern, was beide Male allerdings von der Datenrate, dem Fasertyp und den aktiven Netzwerkkomponenten abhängt. Auch längere Singlemode-Strecken sind möglich. Als Glasfaserstecker werden hauptsächlich SC Duplex, ST und LC Duplex verwendet.
FTTO-Netze benötigen keine Etagenverteiler wie die klassische strukturierte Verkabelung, allenfalls kleine Spleißverteiler, um Glasfaserkabel miteinander zu verbinden.
Am Arbeitsplatz werden so genannte Micro-Switches installiert. Diese kleinen Switches besitzen meist einen oder zwei Glasfaseranschlüsse auf der Netzwerkseite und üblicherweise vier RJ45-Anschlüsse für Endgeräte wie PCs, Drucker und was es sonst so gibt. Kupferleitungen werden fast nur als Geräteanschlusskabel oder für eine redundante Verbindung zweier Micro-Switches untereinander verwendet.
Die Struktur mit durchgehenden Glasfasern bis zum Anwender ist in DIN EN 50173-2:2018-10 „Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen – Teil 2: Bürobereiche“ als „zusammengefasste Lichtwellenleiter-Übertragungsstrecke“ enthalten.
Ansprechpartner
Dirk Traeger