Längere Patchkabel erfordern kürzere Installationskabel
Manchmal genügen die insgesamt 10 Meter Patchkabel, die die Verkabelungsnormen vorsehen, einfach nicht. Längere Patchkabel sind normkonform, wenn das Installationskabel gekürzt wird. Für jeden Meter mehr Patchkabel, muss das Installationskabel jedoch um mehr als einen Meter gekürzt werden. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.
Die Teile 2 bis 5 der DIN EN 50173 sehen eine maximale Übertragungsstreckenlänge von 100 Metern vor. Dabei entfallen 90 Meter auf das Installationskabel und 10 Meter für alle Patchkabel zusammen. Diese 10 Meter genügen in manchen Projekten jedoch nicht.
Die Normen sehen durchaus die Möglichkeit vor, längere Patchkabel zu verwenden, wenn das Installationskabel kürzer ausgeführt wird. Allerdings funktioniert das nicht „Meter um Meter“. Durch die höhere Dämpfung des dünnen, flexiblen Patchkabels muss das Installationskabel für jeden zusätzlichen Patchkabelmeter um mehr als einen Meter gekürzt werden. Die Normen halten umfangreiche Formeln zur exakten Berechnung bereit, die den jeweiligen Kabeltyp berücksichtigen.
In der Praxis geht es meist einfacher zu: Die Normen gehen im schlechtesten Fall davon aus, dass die Dämpfung des Patchkabels 1,5 mal so groß ist wie die des Installationskabels. Daher hat sich in der Praxis die Daumenregel durchgesetzt: „Für jeden Meter Patchkabel mehr wird das Installationskabel um 1,5 Meter gekürzt.“
Man verschenkt dabei vielleicht den einen oder anderen Meter Installationskabel, der nach den Formeln der Normen noch zulässig wäre, ist aber auf der sicheren Seite und spart sich vor allem die aufwändige Berechnung. Und: Etwas zusätzliche Reserve bei der Dämpfung schadet nicht 😉
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Dirk Traeger