Length – Längenmessung
Mit der Längenmessung wird nicht nur geprüft, ob eine Leitung nicht zu lang ist. Sie dient meist auch als Grundlage für die Abrechnung der installierten Strecke. Für die korrekte Längenbestimmung müssen ein paar wichtige Punkte beachtet werden.
Für die Längenmessung schickt ein Feldmessgerät typischerweise einen elektrischen Impuls auf die Leitung und misst die Zeit, bis er wie-der zurückkommt. Die Leitungslänge berechnet es dann nach der Formel „Länge = Geschwindigkeit • Zeit“. Die Geschwindigkeit ist durch den NVP-Wert vorgegeben, der korrekt eingegeben werden muss. Wird beispielsweise 0,77 statt 0,78 eingegeben, wird die Leitungslänge bei einer 90 m langen Leitung nur auf ca. 88,8 m berechnet, der Fehler beträgt ca. 1,2 m. Dies ist besonders wichtig, wenn die mit dem Messgerät ermittelte Länge für die Abrechnung der verlegten Leitungen herangezogen wird.
DIN EN 61935-1:2010-07 schreibt bei Längenmessungen eine Auflösung von 0,1 m vor, erlaubt aber eine Toleranz von ±(1 m + 4 %). Bei guten Messgeräten liegt die Toleranz deutlich darunter, beispielsweise bei ±0,5 m.
Die Aderpaare einer Datenleitung sind durch unterschiedliche Verdrillung unterschiedlich lang. Falls der NVP-Wert der Leitung nicht im Messgerät korrekt hinterlegt ist, muss er von Hand bestimmt werden. Wie das geht, haben wir im vorangegangenen Beitrag beschrieben. DIN EN 61935-1:2010-07 fordert, das Messgerät auf die Länge des kürzesten Paares zu kalibrieren. Die Längenmessung bezieht sich dann auch immer auf dieses Paar.
Die Aderpaare sind durch unterschiedliche Verdrillung verschieden lang.
DIN EN 50173-2:2018-10 gibt als Höchstlängen 90 m bei der Installationsstrecke (Permanent Link) und 100 m bei der Übertragungsstrecke (Channel) vor. Nach DIN EN 50173-1:2018-10 und DIN EN 61935-1:2010-07 ist die Leitungslänge kein Kriterium für Bestanden/Nicht bestanden.
Auch falls die Länge nach der jeweiligen Verkabelungsnorm kein Kriterium für Bestanden/Nicht bestanden ist, gilt zu bedenken, dass große Längen zu hoher Einfügedämpfung (Insertion Loss) führen, die wiederum ihre zulässigen Höchstwerte überschreiten könnte.
Tipps zur Fehlersuche
Typische Fehlerursachen | Das könnte helfen (ohne Gewähr) |
NVP falsch eingestellt | Eingestellten NVP korrigieren |
Messgerät nicht kalibriert | Messgerät kalibrieren und neu messen |
Kabelreserven/Schlaufen beim Installationskabel vorhanden | Installationskabel kürzen, Installationskabel auf kürzerem Weg verlegen |
Strecke insgesamt zu lang | Installationskabel kürzen, Installationskabel auf kürzerem Weg verlegen, kürzere Patchkabel verwenden; falls Sammelpunktkabel vorhanden: kürzeres Sammelpunktkabel verwenden |
Länge: Typische Fehlerursachen und mögliche Abhilfen.
Ansprechpartner
Dirk Traeger