„Minimalinvasive“ Nachinstallation von IT-Anschlüssen in Wohngebäuden
IT-Anschlüsse in Wohngebäuden nachzurüsten ist nicht leicht. Wer umfassend renoviert oder saniert, kann in den Wänden Schlitze fräsen und Datenleitungen in Leerrohren verlegen. Es geht aber auch wesentlich einfacher und ganz ohne Renovierung.
Ist eine Sockelleiste oder ein Sockelband aus Teppich vorhanden und sind die Wände weiß gestrichen, kann ein kleiner Leitungsführungskanal von 15 x 15 mm direkt über der Sockelleiste installiert werden. Unauffällige, kleine (!) Auf-Putz-Anschlussdosen mit senkrechtem Kabelabgang nach oben fallen kaum auf. Da der RJ45-Anschluss oben zu liegen kommt, sollte die Dose eine automatisch schließende Staubschutzklappe besitzen, damit kein Staub eindringen kann, wenn kein Anschlusskabel eingesteckt ist. Am besten sind Dosen mit RJ45-Modulen, an die mehrdrähtige Leiter angeschlossen werden können, dann kann eine dünne, flexible Leitung verlegt werden, was wiederum kleinere, noch unauffälligere Leitungsführungskanäle ermöglicht. Werden RJ45-Kupplungen eingesetzt, können auch extra-lange Patchkabel anstelle des Verlegekabels verwendet werden. DIN EN 50173-2:2018-10 enthält Formeln, mit denen die maximale Leitungslänge berechnet werden kann. In der Praxis hat sich ein Daumenwert von 60 m bewährt.
Kleine Aufputz-Modulaufnahmen mit kurzen RJ45-Modulen benötigen nur wenig Platz und fallen kaum auf. Der Kabelabgang nach oben längs der Wand vermeidet Stolperfallen.
Dünne, flexible Leitungen in den Schattenfugen von Holzdecken fallen nicht störend auf.
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Dirk Traeger