„Shorties“ mit und ohne Schirm
Besonders kurze feldkonfektionierbare RJ45-Stecker und -Module sind äußerst praktisch, wenn nur wenig Platz dafür vorhanden ist. Das ist oft bei Nachrüstungen in älteren Gebäuden der Fall. Kurze Stecker und Module der Kategorie 6A gibt es in geschirmter und ungeschirmter Ausführung. Beide übertragen 10 Gigabit pro Sekunde. Lesen Sie hier, wo welche am besten eingesetzt werden.
Häufig müssen Datennetze in extrem beengten Platzverhältnissen installiert werden. Ausgesprochen kritisch wirkt sich das beim Anschluss der Kabel an feldkonfektionierbare RJ45-Stecker und -Module aus: Für eine zuverlässige Datenübertragung darf der Mindestbiegeradius des Kabels nicht unterschritten werden, die meisten Stecker und Module auf dem Markt sind allerdings relativ lang gebaut. Die SL-Baureihe von Telegärtner bietet nicht nur Übertragungswerte, die weit über die Anforderungen der Normen hinausgehen, Stecker und Module sind auch extrem kurz gebaut, so dass genügend Platz für die korrekte, störungsfreie Kabelführung bleibt.
Stecker und Module der SL-Baureihe übertreffen die Anforderungen der Kategorie 6A für Datenraten bis einschließlich 10 Gbit/s sowohl in geschirmter als auch in ungeschirmter Ausführung. Beide sind normkonform, DIN EN 50173-1:2018-10 enthält Vorgaben sowohl für geschirmte als auch für ungeschirmte Verkabelungen.
Geschirmte Verkabelungen sind im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, international sind meist ungeschirmte Verkabelungen im Einsatz. Beide Varianten funktionieren tadellos, wenn hochwertige Komponenten gemäß den herrschenden Bedingungen vor Ort fachgerecht installiert werden. Dabei ist zu beachten, dass der Potentialausgleich für geschirmte Netze weit über das in den VDE-Vorschriften geforderte Mindestmaß hinausgehen muss. Besonders in älteren Gebäuden, wo die Elektroinstallation den VDE-Vorschriften entspricht, der Funktionspotentialausgleich aber nicht den besonders hohen Anforderungen für geschirmte IT-Verkabelungen genügt, sind hochwertige ungeschirmte Verkabelungen ideal. Sie benötigen keinen Potentialausgleich, da sie die EMV-Vorgaben bereits per Konstruktion einhalten. Die VDE-konforme Elektroinstallation kann dadurch unangetastet bleiben, was die Gesamtkosten des Projekts deutlich senkt. Projektbeispiele sind Altbauten, in denen eine leistungsfähige Kupferverkabelung nachgerüstet werden muss, weil das Gebäude einen Glasfaseranschluss (FTTH) erhält oder weil ein Unternehmen oder eine Behörde ein älteres Gebäude bezieht.
Auch bei niederfrequenten Magnetfeldern, wie sie in der Nähe von Bahnschienen auftreten, sind ungeschirmte Verkabelungen im Vorteil. Kabelschirme sind für hochfrequente elektromagnetische Felder konzipiert, aber gegen niederfrequente Magnetfelder, wie das durch den Bahnstrom mit 16 ⅔ Hz verursachte, sind sie nahezu wirkungslos. Störungen durch vorbeifahrende Züge sind die Folge. Ungeschirmte Verkabelungen sind per Konstruktion gegen niederfrequente Magnetfelder geschützt, da sich die induzierte Spannung durch die gleichbleibende und starke Verdrillung innerhalb eines Aderpaars aufhebt. Mit einem Glasfasernetz wäre das Problem ebenfalls zu lösen, jedoch ist dies die deutlich teurere Variante.
Zusammenfassend kann man also festhalten: Überall dort also, wo ein aufwändiger Potentialausgleich nötig ist, wo es Probleme durch niederfrequente Magnetfelder gibt oder wo ein hoher Kostendruck besteht, sind ungeschirmte Verkabelungen die optimale Lösung.
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Dirk Traeger